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Ortsgeschichte

Die Geschichte unseres Ortes wird bereits in beiden Bänden der Ortschronik recht interessant beschrieben.

 

Trotzdem gibt es immer wieder neue Erkenntnisse sowie Informationen, welche im Zusammenhang mit unserer Ortsgeschichte zu ganz neuen Schlüssen führen können. Daher möchten wir zusätzlich an dieser Stelle einige geschichtliche Informationen bieten, welche jedoch auch aus anderen Quellen stammen können.

 

Kurzfassung der Geschichte von Wünschensuhl


17. Mai 1016 Urkunde (Mörfelden), Erste Nennung des „Reinigershofes“ (Rengershof)
Kaiser Heinrich II. (973 - 1024) Verleihung des Wildbanns an das Kloster Hersfeld unter Abt Arnold (1012–1031), als Grenze wurde angegeben „ad Reinigershof et in de fluvium sulaha“


Abt Arnold (1012–1031), der aus dem Kloster Niederalteich kam, gründete eine Benediktinerpropstei, die er von 1012 bis 1024 auf dem Johannesberg erbauen und den heiligen Johannes (Apostel Johannes und Evangelist Johannes) weihen ließ. Während der Amtszeit Arnolds erhielt das Kloster 1015 und 1016 weitere Schenkungen von Kaiser Heinrich II. was die wirtschaftliche Grundlage und ihre Bedeutung der Abtei weiter steigerte.


Abt Arnold, Schüler seines Vorgängers Godehard, mit ihm aus Bayern gekommen, zuvor Mönch in Kloster Tegernsee. Zunächst Propst der Abtei. 1015 schenkte Heinrich II. Hersfeld die Abtei Memleben, 1016 verlieh er der Reichsabtei den Forst- und Wildbann in einem Bezirk östlich der Werra. Gründete vor 1024 das Kloster Johannesberg im heutigen Hersfelder Stadtteil Johannesberg. 1031 durch Kaiser Konrad II. abgesetzt, ihm wurde das Hersfelder Tochterkloster Göllingen als Aufenthalt zugewiesen.


Schriftliche Ersterwähnung Windischensula 1250 Krayenburg
Werner, Abt von Hersfeld, bekundet, dass Dietrich von Wünschensuhl (Windeschen Sula) mit seiner Ehefrau Christine ein klostereigenes Gut bei Wünschensuhl [Stadtteil von Berka/Werra, Wartburgkr.] wie schon sein Onkel Wilhelm, der es von Ludwig [I.], Abt von Hersfeld, empfangen hatte, frei nutzen darf (Dietrichsberg). Für die Nutzung hat er dem Kloster jährlich fünf Pfund Wachs zu geben.

 

Äbte

im Kloster Hersfeld

Lebens-datenAmtszeitBemerkung
Ludwig I.Um 1180–12391216/17–1239Um 1200 Mönch in Hersfeld, 1217 erstmals als Abt belegt. Wie seine Vorgänger Parteigänger der Staufer, mehrfach am Hof König Heinrichs belegt. Erhielt 1218 vom Mainzer Erzbischof Siegfried II. von Eppstein die Erlaubnis zur 1230 erfolgten Verlegung des Klosters Aua nach Blankenheim. 1222 Visitation des Klosters im Auftrag von Papst Honorius III.. 1227 faktischer Verlust der Patronatsrechte über Kloster Herrenbreitungen an den Mainzer Erzbischof. Gründung eines Hospitals in Hersfeld 1239 durch Papst Gregor IX. bestätigt, der Ludwig I. auch in den Prozess zur Heiligsprechung der Elisabeth von Thüringen eingebunden hatte
Werner von SchweinsbergUm 1200–nach 12581240–1252Abstammung aus dem Adelsgeschlecht der Schweinsberg unsicher. Durch König Konrad IV. im Januar 1240 mit den Regalien belehnt, wie seine Vorgänger staufischer Parteigänger. 1249 Anerkennung der Stadt Hersfeld durch den Gegenkönig Wilhelm von Holland als Reichsstadt, 1252 Anklage wegen angeblicher Verschwendung des Klostervermögens gegen Werner durch Prior und Konvent bei König Wilhelm, wird im Auftrag des Kardinals Hugo von Saint-Cher zum Verzicht auf die Abtei genötigt.


Erwähnung Windischensula 1284
Urkunde (ausgestellt in Eisenach): Landgraf Albrecht von Thüringen erhält den Ort von Vogt Heinrich von Frankenstein


Die Ruine Frankenstein

 

Lage
Die baulichen Reste der abgegangenen Spornburg befinden sich etwa 2 km (Luftlinie) östlich vom Stadtzentrum Bad Salzungens, unweit des Stadtteils Kloster und sind von dort über einen befestigten Fahrweg schnell zu erreichen. Die Burganlage befindet sich in Spornlage auf einem durch Steilabfall zur Talaue der Werra geschützten Ausläufer des Berges Frankenstein.

 

Geschichte

Das mittlere Werratal wurde im Hochmittelalter als Mark Breitungen angesprochen und war ein Zentrum eines ausgedehnten königlichen Güterkomplexes, der durch König Heinrich I. der Abtei Hersfeld übergeben wurde. Zum Schutz der 1150 erbauten Klosteranlage Frauenbreitungen wurden Adelsgeschlechter – die Grafen von Henneberg – bestimmt.

Um 1250 wird dieses Amt von den Frankensteinern ausgeübt. Die Frankensteiner herrschten im 13. Jh. über ein ausgedehntes Gebiet, zum Teil noch unbesiedeltes Land, das Kaiser Heinrich II. dem Kloster Hersfeld als Wildbahn zur Nutzung übertragen hatte. Es erstreckte sich von Gerstungen bis Eisenach im Norden, vom Inselsberg bis Wasungen im Osten, von Kaltennordheim bis Geisa im Süden und im Westen bis Vacha.

Die erste (indirekte) Erwähnung der Burg Frankenstein erfolgte 1137, als sich Ludwig, der zweite Sohn des Stammvaters Poppo von Frankenstein, nach dieser Burg nannte. 1153 sind die Burgherren als Ministerialen des Klosters Hersfeld nachweisbar.

Die Versuche der Frankensteiner, sich gegen die stärksten Mächte in der Region – Kloster Fulda und die Thüringer Landgrafen – durchzusetzen, führten zu ihrem Niedergang. 1265 wurde die Burg Frankenstein von Abt Bertho II. von Fulda belagert und teilweise zerstört, 1295 gelang dies ebenfalls König Adolf, wobei die Burg wohl erneut schwer beschädigt wurde. 1335 war die Burg im Zusammenhang mit einem Streit der letzten Frankensteiner Besitzer letztmals von Bedeutung.

Über das spätere Schicksal der Burg ist wenig bekannt, vermutlich dienten die noch bewohnbaren Gebäudeteile dem Schutzvogt des Klosters Allendorf als Unterkunft. Die restlose Zerstörung der Burgruine im Bauernkrieg ist naheliegend.

Historische Abbildungen und Beschreibungen sind nicht überliefert.

 

Das Dorf Rengers

Woher kommt der Name?
Renger, Rengers urkundlich Reinger, d. i. der altdeutsch Persönlich Name Ragin-, Regin-ger (ragin »Rat«, ger »Speer«), auch in Ortsname der frühen Zeit: Rengersdorf Kreis Glatz, Kreis Lauban, Kreis Sagan, Kreis Rothenbg./Osten Laus., auch in Bayern Dazu Ortsname Rengers/Württemberg (vergleiche curia Reingeri, Rengeri 1250 Württemberg) Conrad Reinger (Renger) 1175 Köln, Heintzman Renger 1393 Breisg. Nikel Renger 1461 Görlitz Am Osten Rhein: Reingerus, Rengerus (Socin Seite 31). In Hamburg 13. Jahrhundert Reingerus. Dazu Ortsname Rengershausen (Hess. und so weiter).

 

Johannes Saft schreibt im Cap.I dazu:

Von der Entstehung Wünschensuhls läßt sich nichts mit Gewißheit behaupten. Wahrscheinlich sind die ersten Häuser an der Suhl entstanden und somit die Vordergasse zuerst. Die Rengersgasse ist gewiß nach dem Aufhören des Dorfes Rengers angebaut worden. Dies muß jedoch auch lange vor dem 30jährigen Krieg geschehen sein, denn so weit haben wir ja schriftliche Nachrichten. Das genannte Dorf Rengers hat auf dem Rengersrasen gestanden; der Rengershof stammt noch davon her; u. auf jeden Fall ist auch die Rengersgaße in Fernbreitenbach von den Einwohnern des genannten Dorfes Rengers erbaut worden...

 

Weitere historische Daten

  • Kirchturmglocken mit Jahreszahlen 1463 und 1495

  • Dreißigjähriger Krieg von 1618 bis 1648

  • Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763

  • Der Hof Dietrichsberg, bestehend aus drei Bauernhöfen, geht von den Nachkommen des Jeremias Müller (Schwan Wirte) von Wünschensuhl nach dem Siebenjährigen Krieg an die Herrn von Herda.

  • 1776 Reparatur des Kirchturmes aus 2 Spitzen wurde eine

  • 1794 - 1797 Wünschensuhler Flur wurde neu vermessen durch Geometer Heinze

  • 1806 - 1815 Napoleonische Kriege, 3.Koalitionskrieg bis zur Niederlage Napoleons

  • 1826 Neubau des Kirchturmes

 

Historische Belege
    • 1250 Windeschen Sula (HSTA Marburg, Urk. 56 Nr. 52)
    • 1284 Windischensula (Dobenecker IV Nr. 2354 S. 337)
    • 1330 in Windisschen Sula (Henneb. UB V Nr. 128 S. 74)


Zur Bedeutung des Ortsnamens

Der Ortsname ist natürlich von dem der Stadt Suhl nicht zu trennen. Zur Unterscheidung von Suhl trat schon recht früh, wie der Beleg von 1250 zeigt, der Zusatz Windisch, Windesch hinzu. Ob die Geschichte, dass sich um 1200 einige Sorben hier angesiedelt haben und daher der Ort den Zusatz erhielt, stimmt, wird sich wohl nicht mehr zweifelsfrei klären lassen.


Wahrscheinlicher ist die folgende Version: wie bei den zahlreichen thüringischen Ortsnamen, die den Bestandteil -wenden haben, erhielt Wünschensuhl den Zusatz Windisch im Sinn von "Slaven" (hierher auch das Hannoversche Wendland, also = "Slavenland"), weil hier Leibeigene im Auftrag eines Dienstherrn angesiedelt worden sind. Das waren oft nur wenige Menschen, aber das reichte aus, um einen Ort als "Ort, an dem Slaven siedeln" zu bezeichnen. Im Verlauf der Geschichte wurde dann Windisch zu Wünschen, der ursprüngliche Sinn ging allmählich verloren.


Suhl

Suhl ist eine kreisfreie Stadt in Südthüringen mit rund 34.000 Einwohnern. Die Stadt ist unter anderem berühmt für ihre lange Tradition in der Produktion von Jagd- und anderen Waffen.
Historische Belege: Sule (zum Jahr 1238 - spätere Niederschrift), 1263 fratres de Sulahe, 1318 by Sula, 1437 Sull, 1445 Sula, 1527 Suhla.


Der Ortsname ist von einem Flussnamen übertragen worden, darauf weisen die Belege mit -aha = "Wasser, Fluss" deutlich hin. Wahrscheinlich hieß die Hasel ursprünglich Sulaha, verlor später aber diesen Namen im Bereich von Suhl, so dass der alte Flussname nur noch im Ortsnamen weiterlebt. Derartige Erscheinungen können wir des Öfteren beobachten.


Gebildet wahrscheinlich wie andere Suhl-Gewässernamen mit althochdeutsch sul, sol "sumpfige Stelle" + -aha "Wasser, Fluss", später abgeschwächt zu -a, also etwa "Morast-, Schlamm­bach".


Ähnliche Namen: Die Suhl, rechts zur Werra, südl. Eisenach, (780/802) 1150/65 Sulaha, 1061 Sulaha, mit den Ortsnamen Mark-, Kupfer- und Wünschensuhl, (977) Abschrift 1150/65 Sulaho, 1268 Kupersula, 1284 Windischensula; Gewässername Suhl, links zur Werra, südl. Gerstungen, Ortsnamen Untersuhl, Obersuhl, 1261/1311 Sula.


Quellen
    • PROF. UDOLPH, MDR am 30.04.2019
    • Wikipedia
    • Heraldik-Wiki (Inhalte sind zur kostenlosen Nutzung und Weiterverbreitung erlaubt)
    • Literatur * E. Eichler, H. Walther, Städtenamenbuch der DDR, Leipzig 1986, S. 265f.

* Deutsches Ortsnamenbuch, hrsg. von M. Niemeyer, Berlin-Boston 2012, S. 618
* H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 258


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